2.Platz beim Jugendkunstpreis

2.Platz beim Jugendkunstpreis

Die Schüler und Schülerinnen des Leistungskurs Q1(jetzt Q2) haben im vergangenen Schuljahr den 2. Gruppenpreis des Jugendkunstpreis Bonn Rhein-Sieg e.V. für Ihr Gruppenprojekt „Die Welt als Schachbrett“ erhalten. Dieser wurde im Rahmen einer Vernissage in der Redoute in Bonn während der Sommerferien verliehen. Prämien und Urkunden nahmen dort einige Vertreter:innen des LKs zusammen mit ihrer Lehrerin Dorothee Di Tomaso entgegen.

DIE WELT ALS SCHACHBRETT

Im Schach ist der Bauer eine schwache, aber unterschätzte Spielfigur. Erreicht er das gegnerische Ende des Bretts, kann er sich in eine beliebige Figur verwandeln. Der Läufer ist schnell und kann sich diagonal bewegen, ebenso wie der Springer, der aber unberechenbarer ist. Dagegen ist der Turm stark doch schwerfälliger und langsam. Die gefährlichste Figur ist die Dame, sie vereint die Stärken von Läufer und Turm. Der König ist mächtig, aber verwundbar.

Die Figuren im Werk sind als Allegorien zu verstehen und entsprechen weder in ihrer Anzahl noch in Aussehen und Größe traditionellen Schachfiguren, wobei visuelle und inhaltliche Zuschreibungen bei der Konstruktion berücksichtigt wurden.

Figuren:

Zusammenhalt: Große Bauern. Vielfalt + Kinder: Kleine Bauern, Zivilcourage: Turm vor König, Natur: König, Hoffnung: Dame, Eitelkeit:König, Hybris + Lebewesen: Läufer und Springer, Distanz + Einsamkeit: Dame und König, Burnout: Läufer, Krieg: Könige, Umweltzerstörung: König, Eisberg + spitzzahniges Wesen: König + Königin

Idee des Kunstwerkes „Die Welt als Schachbrett“

Die Welt befindet sich in Schräglage. Das Gute und Schlechte stehen einander auf einem Schlachtfeld gegenüber. Das Schlechte baut sich bedrohlich hoch und massiv, durchzogen mit gefährlichen Spitzen vor dem Guten auf und treibt es in die Enge. Manchmal versperrt es gänzlich den Blick auf das Gute. Doch noch leistet es Widerstand und hat die Chance zu gewinnen. Die Felder sind hier intakt, nehmen aber deutlich weniger Fläche ein.

Hand in Hand steht am unteren Rand der Welt die Allegorie des Zusammenhaltes. Weiter im Inneren befinden sich davor die Zivilcourage, die Natur, die Hoffnung und die Vielfalt. Von oben trifft die Wucht der Zerstörung die noch verbliebenen Figuren des Guten. Die Hoffnung stellt sich beschützend vor die Vielfalt und sich dem zermalmenden Rad des Burnouts entgegen, das auf dem Schlachtfeld bereits deutliche Spuren der Verwüstung hinterlassen hat. Daneben wurde die Eitelkeit bereits besiegt und fällt vom Spielfeld. Auf der anderen Seite steht die Zivilcourage der Distanz und Einsamkeit gegenüber, kann aber das Fallen des Kindes dahinter nicht mehr verhindern. Weiter im Inneren des Schlachtfeldes droht die Umweltzerstörung die intakte Natur mit ihren klobigen Schuhen zu zertrampeln und weiter oben versucht die menschliche Hybris unter ihr stehende Lebewesen zu zähmen, wird aber mit in den Abgrund gerissen. Ganz oben auf der Spitze der Welt schmilzt ein Eisberg, in den sich ein kaum noch menschlich aussehendes Wesen mit seinen spitzen Zähnen frisst. Gleich daneben thront von zwei Seiten der Krieg, der die Welt weiter ins Rutschen bringt.