Begabtenförderung: Eine unvergessliche Zeit an der Deutschen Schülerakademie

Begabtenförderung: Eine unvergessliche Zeit an der Deutschen Schülerakademie

16 Tage mit 90 einzigartigen Menschen im selben Alter, ein wunderschönes Gelände mitsamt See, Sportplätzen und gemütlichen Aufenthaltsräumen, eine unglaublich herzliche und offene Akademieleitung und ein Kurs, der genau das trifft, was einen schon immer besonders interessiert hat- kurz: Die Akademie Torgelow 2022.

Ich weiß gar nicht, wie ich dieser Akademie gerecht werden soll, aber beginnen wir doch von vorn: Vor etwa einem Jahr wurde ich von der Schule für die Deutsche Schülerakademie vorgeschlagen, und sobald ich herausgefunden hatte, was mich da eigentlich erwarten sollte, war ich sofort hellauf begeistert: Die Deutsche Schülerakademie ist eine Freizeit der Stiftung Bildung & Begabung, die sich an interessierte und motivierte Schüler*innen richtet und die Möglichkeit bietet, sich mit Jugendlichen aus ganz Deutschland zu vernetzen. Für zwei Wochen setzen sich die Teilnehmer intensiv in Kursen ihrer Wahl mit Fachgebieten wie der Medizin, Physik, Politik und Forschung auseinander und leben und lernen dort Seite an Seite. Doch die Akademie besteht noch lange nicht nur aus reiner Lernzeit: Im Rahmen der kursübergreifenden Aktivitäten (KüAs ) haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, ihre Akademie selbst zu gestalten! Wer eine interessante Sportart spielt, eine andere Sprache spricht oder gerne kreativ wird, kann innerhalb der 16 Tage eine KüA leiten und gemeinsam mit anderen Jugendlichen die Freizeit mit besonderen Aktivitäten füllen.

Ich wurde also schließlich selbst angenommen und im Rahmen der Vorbereitung erhielt jeder Material, als Ausblick auf das, was einen erwarten sollte und als Unterstützung für die kursinterne Vorbereitung. Da ich mich im Rahmen der Kurswahl für einen Kurs zur Neurologie entschieden hatte, sollten die im Voraus von den Kursteilnehmenden bereitete Vorträge zu neurologischen Grundlagen und Krankheiten das Fundament unserer Arbeit bilden.

Um ehrlich zu sein, war ich schon etwas aufgeregt: Immerhin sind 16 Tage eine lange Zeit, man weiß nie genau, was einen erwarten wird, und das Material war doch recht anspruchsvoll. Dennoch war die Vorfreude groß und Mitte Juli machte ich mich also auf in den Norden nach Schloss Torgelow in Waren an der Müritz – die Akademie konnte starten. Schon kurz nach der Ankunft, stellte sich heraus, dass jedwede Erwartung, die ich hätte stellen können, übertroffen wurde. Das unglaublich herzliche Willkommen durch die Akademieleitung und die Offenheit aller Teilnehmenden ermöglichten mir direkt ein Gefühl der Geborgenheit, und ich fühlte mich dazugehörig. Besonders trug der starke Zusammenhalt innerhalb der Akademie dazu bei – jeder wurde aufgefangen und niemand stand allein da. Bereits nach kürzester Zeit hatten sich die ersten Freundschaften gebildet, die auch noch nach der Akademie (oft trotz weiter Entfernung) und vermutlich ein ganzes Leben anhalten werden.

Die Arbeit innerhalb des Kurses war sehr angenehm und interessant. Im kleinen Rahmen von etwa 17 motivierten Jugendlichen erlernten wir verschiedene Lernmethoden und -inhalte und konnten innerhalb kurzer Zeit ein großes Spektrum an Fachwissen zu neurologischen Krankheiten sammeln. Dabei sorgten vor allem ZoomCalls mit Erkrankten für einen differenzierten Blickwinkel und eine besondere Nähe. Wir entwickelten zum Ende der Akademie sogar eigene Lösungsansätze für Krankheiten und fassten schließlich als gesamte Akademie unsere jeweiligen Kursergebnisse zusammen, wodurch uns auch wissenschaftliches Schreiben nähergebracht werden konnte. Nicht nur hat der Kurs mich persönlich außerordentlich fasziniert, im Nachhinein wurde ich auch in meinem Wunsch, Medizin zu studieren, gefestigt.

Neben der Kursarbeit gab es aber natürlich auch Freizeit, die für den perfekten Ausgleich zur Kursarbeit sorgte. So hatten wir zahlreiche Möglichkeiten, uns sportlich auf dem Volleyball-, Basketball- oder Tennisplatz, im hauseigenen Home Gym oder auf dem See zu betätigen. Außerdem fanden Debatten und kleine Sprachkurse statt und neben der akademieübergreifenden Exkursion durften gemeinsame Abende am Lagerfeuer mit Gesang und Sternen beobachten natürlich auch nicht fehlen – damit sei nur ein Bruchteil der Möglichkeiten erwähnt.

Rückblickend kann ich all die schönen Erfahrungen gar nicht in Worte fassen und erst recht nicht, wie die Akademie mich bereichert hat.

Würde man mich jetzt im Nachhinein fragen, was der schönste Moment der Akademie war, könnte ich diese Frage tatsächlich nur schwer beantworten. Diese 16 Tage waren zwei der schönsten Wochen, die ich je hatte und ich möchte die Erinnerungen, Erlebnisse und Freundschaften, die ich mitnehme, niemals missen.

 

Bei Interesse an der Deutschen Schülerakademie kann ich nur wärmstens empfehlen, folgende Internetseite zu besuchen, auf der nochmal die wichtigsten Informationen zusammengefasst sind. In diesem Sinne, ganz viel Erfolg bei der Anmeldung!

www.schuelerakademien.de/deutsche-schuelerakademie

 

(Florence Mühlbach)