Cinescuela 2022

Cinescuela 2022

In diesem Jahr fand wieder die “cinescuela”, das 14. Festival des spanischsprachigen Films, in Bonn statt. Am 23. November haben wir uns als Spanischkurs der Q2 gemeinsam den Film “Mis hermanos sueñan despiertos”, auf Englisch bedeutet das so viel wie “My brothers dream awake”, in der Brotfabrik angeschaut.

Der Film spielt in Chile und die Protagonisten sind zwei Brüder, welche sich im Jugendgefängnis befinden und sich nach familiärer Geborgenheit und Anerkennung sehnen, während sie sich ihre Zukunft nach ihrer Haft ausmalen.

Den Zuschauern wird der Alltag der inhaftierten Jugendlichen auf eine sehr empathische Weise gezeigt und man bekommt tiefe Einblicke in ihre Gemeinschaft, Freundschaften sowie ihre Freiräume mit einer Sozialarbeiterin und die Besuche der Großeltern. Es wird jedoch auch deutlich , dass ihr Alltag außerdem durch Gewalt und Hoffnungslosigkeit geprägt ist.

Die Situation spitzt sich zu bis den Jungs schließlich ein Ausbruch als einzige Möglichkeit erscheint, und sie einen riskanten Versuch wagen aus dem Gefängnis zu entkommen.

 

Unter den Zuschauern waren nicht nur Spanischkurse zu finden, sondern auch interessierte Menschen aller Alterskategorien.

Der Film wurde begleitet von einer kurzen Einführung und anschließender Diskussion, welche mit einem Gespräch mit den Regisseuren via Zoom verknüpft wurde. Damit auch jeder das Gesagte verstand, wurde alles übersetzt.

Es wurden viele verschiedene Fragen gestellt oder auch nur Feedback gegeben. Letzteres fiel ausnahmslos positiv aus. Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass alle Zuschauer:innen von diesem Film ergriffen waren. Man hat mitgefiebert mit den Jugendlichen und alle emotionalen Wellen mitgenommen.

Durch das Gespräch mit den Regisseuren wurde einem nochmals deutlicher, wie wichtig es ist über solche Zustände zu berichten, denn in Chile gibt es noch immer Jugendgefängnisse.

Der Film beruht auf den Geschehnissen aus 2010. In diesem Jahr sind zahlreiche Jungs bei diesem Versuch zu entkommen, verstorben und nur wenige haben es überlebt.

Leonie Bein, Schülerin der Q2