Ausstellung „Die Cellistin von Auschwitz“ zum Gedenktag der Opfer des Nationalsozialismus

Ausstellung „Die Cellistin von Auschwitz“ zum Gedenktag der Opfer des Nationalsozialismus

Wie jedes Jahr fand an der Gesamtschule Meiersheide auch in diesem Jahr am Dienstag, den 24.01.2023, ein Projekttag zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus statt. An diesem Tag arbeiten die Klassen eines Jahrgangs an verschiedenen Projekten und Aspekten zu diesem Thema.

Der 7. Jahrgang hat sich erstmalig mit der Ausstellung „Die Cellistin von Auschwitz – Die Geschichte von Anita Lasker-Wallfisch“ beschäftigt. Die Wanderausstellung besteht aus 12 Tafeln, und zeigt die Geschichte von Anita Lasker-Wallfisch, die im Mädchenorchester von Auschwitz-Birkenau spielte und dadurch vor dem Tod bewahrt wurde. Zusammen mit ihrer Schwester Renate überlebte sie die Konzentrationslager Auschwitz und Bergen-Belsen. Heute lebt sie in London.

Die Grundlage für die Ausstellung ist ein Kinderbuch mit Texten der Museumspädagogin Barbara Kirschbaum und Aquarellen des Malers Bruder Lukas Ruegenberg, das Begebenheiten aus Kindheit und Jugend sowie ihren Widerstandsaktionen und dem Überleben von Anita Lasker-Wallfisch für junge Menschen im Alter von 8 bis 12 Jahren erzählt. Gestaltet wurde die Ausstellung von Georg Bungarten, Köln. Die Ausstellung und das Buch, welches von Frau Lasker-Wallfisch bei der Erstellung begleitet wurde, bietet durch die beeindruckende Geschichte einer Überlebenden die Möglichkeit, sich mit den Themen NS-Diktatur, Hitler und Holocaust kindgerecht auseinanderzusetzen und ins Gespräch auch zu aktuellen Themen der Diskriminierung, Ausgrenzung und Vorurteilen zu kommen.

Die Idee, die Wanderausstellung für eine Woche den Kindern zugänglich zu machen, hatte die Klassenlehrerin der Bläserklasse 7B, Simone Halft. Sie hatte die Wanderausstellung im NS-Dokumentationszentrum EL-DE-Haus in Köln privat besucht. Die Möglichkeit, die Kinder über Musik an dieses schwierige Thema heranzuführen, schien gerade für die Musikklasse interessant. Während des Besuchs der Ausstellung konnten die Kinder Musikstücke von der CD „Testament“ von Anita Lasker-Wallfisch anhören. Dankenswerterweise hat der Förderverein der Gesamtschule die Leihgebühr übernommen, so dass die Ausstellung für eine Woche ausgeliehen werden konnte und somit anderen Jahrgängen zur Verfügung stand.

Neben der Ausstellung hatten die Kinder die Möglichkeit, das Buch „Du wirst gerettet werden – Die Cellistin von Auschwitz“ zu lesen, Noten zu Musikstücken zu sichten und die Radioansprache von Anita Lasker-Wallfisch in der BBC am 16.04.1945 anzuhören, einen Tag nach ihrer Befreiung aus Bergen-Belsen.

In kleinen Gruppen beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler unter anderem mit den Fragestellungen: Wer war Hitler? Was ist eigentlich der Holocaust? Was war die Reichspogromnacht?.

Abschließend wurden Fragen an Anita Lasker-Wallfisch gesammelt, die den Kindern auf dem Herzen lagen. „Wie war es für Sie, als Sie von Ihrer Schwester getrennt wurden?, Was denken Sie, wenn Sie jetzt wieder das Wort Krieg hören?, Wie haben Sie sich gefühlt, als die Menschen verbrannt wurden?, Haben Sie sich Ihre Haare wieder lang wachsen lassen?“ sind nur Beispiele für die vielen unterschiedlichen Aspekte ihrer Fragen und machen deutlich, wie sehr die Kinder sich mit dieser Biographie auseinandergesetzt haben. Die Fragen wird Frau Halft an die Autorin Frau Kirschbaum weiterleiten, die mit Frau Lasker-Wallfisch in Kontakt steht. Über eine Antwort von ihr würden sich natürlich alle freuen.

(Simone Halft)