Das EL-DE-Haus in Köln
- Archiv Elternbriefe
- 06/06/23
Das EL-DE-Haus in Köln
Am 24.01.2023 besichtigte die Klasse 10 C das El-DE Haus, ein NS-Dokumentationszentrum, in der Kölner Innenstadt. Der Name des Hauses war den Initialen Bauherrn Leopold Dahmen zu verdanken. Die Klasse 10 C bekam eine ausführliche und informative Führung durch das EL-DE Haus und konnte sich bildlich in die schlimmen Ereignisse der damaligen Zeit hineinversetzen.
Das El-DE Haus besetzte die Geheime Staatspolizei (Gestapo) und diente so als Hausgefängnis. Die Gestapo hatte den Auftrag die Juden wie auch Deutsche Mitbürger, die einen Juden in der Familie hatten, zu verhaften, zu foltern und zu ermorden.
Die Gefangenen wurden im Keller des Hauses in Zellen für eine zum Teil sehr lange Zeit inhaftiert. Jede Zelle hatte ungefähr die Maße von 3m Länge und 2m Breite. Die Gefangenen durften nur zweimal am Tag auf die Toilette und für die Nacht bekamen sie einen Metalleimer. Sehr viele Menschen wurden schwer krank, denn sie hatten keine frische Luft, die durch die Zellenfenster zirkulieren konnte. Auch der Toiletteneimer machte ihnen sehr zu schaffen. In den Zellen standen zunächst zwei Betten übereinander, die nach kurzer Zeit wieder aus dem Steinboden rausgerissen werden mussten, damit mehr Menschen eingesperrt werden konnten. Viele Menschen wurden als Strafe für drei Tage eingesperrt. Die anderen Mitbürger saßen bis zu 6 Monate im Gefängnis mit vielen anderen Juden, die nach und nach im Hinterhof erhängt, erschossen sowie gefoltert wurden. Nach längerer Gefangenschaft führten die Gefangenen Monatslisten, beschrieben oder bemalten die Wände. Die damaligen Aufzeichnungen konnten noch gerettet werden und sind hinter Glasscheiben gesichert. Im Obergeschoß waren zahlreiche Büros der Gestapo, in denen alle wichtigen Informationen der Menschen gelagert wurden.
Nach dem Krieg war unter anderem das Standesamt in dem EL-De Haus untergebracht, und man konnte dort standesamtlich heiraten. Heute ist das EL-DE Haus ein NS- Dokumentationszentrum.
Diese Zeit war so grausam, dass die Klasse 10 C sehr betroffen aus der Führung ging.
(Emma Otter, 10 C)